So bereitet ihr euch auf eure Reise mit dem Motorrad vor!

Mit dem Motorrad eine Tour zu machen, ist eine Herausforderung und eine Angelegenheit, die gut durchgeplant gehört, sonst kommen Hürden, die man sich bestimmt hätte ersparen können. Hier ein paar nützliche Tipps für euch:

In der Planungsphase der Reise
  • bei Auslandsreisen Informationen über Rechtsvorschriften des Reiselandes einholen.
  • eventuell zusätzliche erforderliche Dokumente besorgen (internationaler Führerschein, grüne Versicherungskarte, etc.).
  • eventuell internationales Unterscheidungszeichen („A“) anbringen – eventuell Service durchführen lassen.
  • bei längeren Reisen eventuell Reifenwechsel vorplanen.
  • Händlerverzeichnis für eventuelle technische Defekte.
Vor der Reise
  • ausführliche technische Durchsicht des Motorrades.
  • Reifendruck und Federung an die Beladung anpassen.
  • eventuell Scheinwerfer einstellen.
Gepäckbeförderung
  • schwere Dinge in den Tankrucksack, die Sicht auf die Fahrbahn bzw. auf das Armaturenbrett sowie der Lenkeinschlag darf durch den Tankrucksack nicht eingeschränkt werden.
  • Seitenkoffer oder –taschen links und rechts etwa gleich schwer beladen.
  • In das Topcase kommen nur leichte Dinge, Angaben des Topcaseherstellers bzw. des Motorradherstellers in der Betriebsanleitung beachten.
  • Rollentaschen, etc. durch ausreichende Anzahl von Zurrgurten gut sichern.
  • Insgesamt darf durch Beifahrer und Ladung das höchste zulässige Gesamtgewicht des Motorrades nicht überschritten werden (siehe Zulassungsbescheinigung)
Unterschiedliches Fahrverhalten durch das höhere Fahrzeuggewicht
  • Schlechteres Beschleunigungsvermögen.
  • Längerer Bremsweg.
  • Möglicherweise weniger Schräglage möglich.
  • Durch die Zuladung verlängert sich meistens der Nachlauf, dadurch zwar besserer Geradeauslauf, aber unhandlicher beim Einlenken in Kurven.
Verhaltensregeln für den Beifahrer
  • Auf- bzw. Absteigen
  • Fahrer sucht mit beiden Beinen festen Stand, Handbremshebel ziehen – Beifahrer steigt erst nach Absprache mit dem Fahrer auf oder ab.
  • Bei kurzen Stopps (z.B. rote Ampel) lässt Beifahrer die Füße auf den Rasten – Beifahrer hält sich seitlich am Fahrer fest.
  • Zwischen den Oberkörpern von Fahrer und Beifahrer sollte Körperkontakt bestehen.
  • Beifahrer geht mit der Schräglage des Fahrers mit, kein Hinein- oder Hinauslehnen bei Kurvenfahrt.
  • Wenn möglich stützt sich der Beifahrer beim Bremsen am Tank ab oder hält sich am Soziushaltegriff fest.
Verhalten bei Gruppenfahrten
  • Gruppengröße maximal 5-7 Motorräder, bei größeren Gruppen mehrere Kleingruppen bilden.
  • Jeder Fahrer erhält einen Routenplan.
  • Eindeutige Treffpunkte für den Fall des „Verlorengehens“ festlegen.
  • Reihenfolge festlegen, während der Fahrt keine Überholmanöver innerhalb der Gruppe.
  • Innerhalb der Gruppe leicht versetzt fahren, um besser nach vorne sehen zu können.
  • Ausreichend Sicherheitsabstand zum Vordermann einhalten, auch der beste Freund kann stürzen!
  • Öfters Fahrpausen einlegen, etwa alle 45 Minuten eine Viertelstunde Pause.
  • Alle Gruppenmitglieder tanken gleichzeitig.
Orientierung
  • NAVIs für Motorräder werden immer leistungsfähiger, trotzdem oft schlecht ablesbar bei Sonneneinstrahlung, daher zusätzlich akustische Ansage (z.B. Bluetooth) sinnvoll.
  • Straßenkarten in sinnvollem Maßstab (1:200.000) sind als Backup auch bei NAVIs sinnvoll.
Kommunikation bzw. Unterhaltung
  • Musikberieselung ist z.B. auf Autobahnetappen durchaus angenehm, aber Ablenkungsgefahr auf kurvenreichen Strecken, die volle Aufmerksamkeit erfordern.
  • Gegensprechanlagen zum Beifahrer oder über Funk (z.B. Bluetooth) zu anderen Gruppenmitgliedern sind durchaus sinnvoll, aber auch hier gilt: zu viel „tratschen“ lenkt ab.