Gepäck am Motorrad, aber richtig!

20 Kilo Freigepäck wie auf Flugreisen sind bei einer Motorradtour eher nicht drin. Aber wer klug plant und das passende Gepäcksystem findet, bringt alle notwendigen Dinge unter. Wir haben uns umgesehen, um euch einen Überblick zum Thema Gepäck am Motorrad zu geben.

Die Grundlagen

Zu allererst, euer Pack-Motto: Weniger ist mehr! Das gilt umso stärker, wenn ihr bei eurer Tour zu zweit auf einem Bike unterwegs seid. Der Schwerpunkt des Motorrades sollte durch das Gepäck nicht zu sehr verändert werden. Schwere Dinge gehören nach unten und so dicht wie möglich an den Schwerpunkt des Bikes. Ebenfalls wichtig: Die Breite des Motorrades sollte nicht übermässig zunehmen, damit ihr nicht Gefahr lauft, hängen zu bleiben.

Die Möglichkeiten des Gepäcktransportes sind vielfältig

Tankrucksack: Wahlweise mit Gurten oder Magneten zu befestigen. Bietet häufig auch ein Kartenfach. Wegen des hohen Schwerpunktes sollte man hier nicht zu viel und zu schwere Dinge verstauen. Ausnahme: Durch die Zuladung am Heck des Motorrades wird der Schwerpunkt zu sehr nach hinten verlagert (oft durch Lenkerflattern bemerkbar), dann sollte man schweres Gepäck (z.B. Werkzeug) unten in den Tankrucksack packen.

Koffersysteme: Die Auswahl ist groß – die Materialien reichen von Kunststoff bis zu dickwandigem Aluminium. Die Beladung kann als Toploader oder von der Seite erfolgen. Beim Topcase erfolgt die Beladung immer von oben. Separate Innentaschen erleichtern das Be- und Entladen und helfen bei der Übersicht. Vorteil dieser Systeme ist die Abschließbarkeit, der gute Wetterschutz und die feste Verbindung mit dem entsprechenden Träger. Nachteilig ist, dass sie die Breite des Motorrads zum Teil stark erhöhen.

Satteltaschen: Ledertaschen, Kunstfasertaschen mit aerodynamischer Formgebung und wasserdichte Rolltaschen sind einige der Möglichkeiten. Das Packvolumen ist ebenfalls variabel. Vorteil: schmaler bauend als Koffer, schnell demontierbar, flexibler bei kleinen „Remplern“. Nachteilig ist die teilweise fehlende Wasserdichte, die schnelle Demontage kann zu Diebstählen verleiten, sie sind in der Regel nicht abschließbar.

Gepäckrollen und –taschen: Zum Transport auf dem Gepäckträger oder Soziussitz. Gepäckrollen und Rolltaschen sind in der Regel wasserdicht. Taschen lassen sich besser beladen, sie sind allerdings nicht schwimmdicht.

Hier ein Beispiel, wie man das Gepäck nicht anbringen sollte.
Sicherheits- und Pannenausrüstung

Wenn ihr die richtigen Gepäckstücke gefunden habt, geht’s an die Packliste. Hier unsere Empfehlungen, was bei der Reise dabei sein sollte.

Verbandtasche: Für Motorräder ist sie in Österreich zwingend vorgeschrieben, für den Fall dass bei einer Kontrolle keine Verbandtasche gezeigt werden kann, wird ein Bußgeld verhängt.


Warnweste: Vorgeschrieben in u.a. in Italien und Spanien, aber immer sinnvoll, vor allem bei Nacht.


Warndreieck: Ein Warndreieck kann hilfreich sein. Hier gibt es falt- und rollbare Varianten, die wenig Platz beanspruchen.

Improvisationsmaterial: Geht unterwegs etwas zu Bruch, kann es sehr hilfreich sein, für den Weg zur nächsten Werkstatt „Pflaster“ eingepackt zu haben – zum Beispiel Isolierband, Kaltmetallkleber, Blumendraht und Kabelbinder.